In seinem aktuellen Feature "Der mörderische Informant" deckt Kai Laufen das Fehlverhalten eines Zollkriminalbeamten im Umgang mit einem V-Mann auf: Statt professionelle Distanz zu dem Kriminellen zu halten, freundet er sich eng mit dem Betrüger und Mörder Jean Claude Lacote an. Dessen bizarrer Lebensweg ist in flämischen, französischen, britischen und südafrikanischen Medien gut dokumentiert, denn die Masche, sich mit hilfreichen Amtsträgern anzufreunden hat so einige von ihnen die Karrieren gekostet: Einen Staatssekretär in Belgien, einen Anwalt in Frankreich, ein Dutzend Justizbeamter in Südafrika. Aber dass dieser hochgefährliche Mann jahrelang sein Hauptquartier im Raum Karlsruhe betrieb, wo auch sein Freund vom Zoll arbeitet, war bisher unbekannt. Mehr als ein Jahr Recherche haben vor allem Absagen ergeben: Die Betrugsopfer wollten nicht mehr an den Ärger erinnert werden, Journalisten wollten aus Angst vor Rache nur unter drei erzählen und das Zollkriminalamt schützt auch 15 Jahre nach dem krassen Fehlverhalten weiter seinen Mitarbeiter.
ARD-Feature "Der mörderische Informant":
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